Kunstverein Braunschweig, Remise

18.09. – 28.11.2021

Im Jahr 2007 wurde die inhaltliche Neuausrichtung des Nebengebäudes der Villa Salve Hospes, der Remise, mit einer öffentlichen anonymen Ausschreibung und Bitte um Ausstellungsideen beschritten.
Das damals nominierte Projekt there have to be many, and they do(n’t) need to be reconciled with one another von Achim Lengerer überzeugte mit der Vision, die Remise als eine durchlässige kommunikative Struktur zu begreifen, die prozessorientierten und partizipatorischen Arbeiten Raum gibt. Dieser Ansatz scheint gut 14 Jahre später eher noch an Bedeutung gewonnen zu haben. Neben einer Beschäftigung mit künstlerischen Praktiken gibt er auch Anlass, zugrundeliegende institutionelle Arbeitsweisen, Machtgefüge und das Verhältnis zwischen Künstler_innen, Kurator_innen und Publikum zu thematisieren. Mit der Frage, wie sich die übliche Trennung zwischen denjenigen, die das Programm gestalten und denjenigen, die (potentiell) daran teilnehmen, neu denken lässt, versucht dieses Projekt einen Perspektivwechsel: Statt eine fertige Ausstellung zu präsentieren, wurde eine Reihe lokal engagierter Personen, Gruppen, Initiativen und Institutionen, die mit dem Kunstverein in unterschiedlicher Form verbunden sind, eingeladen, die Remise zu kapern und ein eigenes Programm nach selbst gesteckten Prinzipien zu realisieren. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie sich neue Bündnisse zwischen außerinstitutionellen Praktiken und Bedürfnissen und institutionellen Handlungen schließen lassen. In welchen Formaten und Foren können neue Kontaktzonen entstehen? Und vor allem auch: Was kann der Kunstverein Braunschweig für euch und Sie tun? Alle Phasen und Programmpunkte sind Ergebnisse dieses andauernden Gesprächs.

Es sollten viele sein und sie müssen nicht zusammenpassen, 2021 verstehen wir als ein Experiment und eine Einladung sich zu beteiligen, zu kritisieren, sich auszuprobieren oder auch auszuruhen. Dieser Prozess wird von einer sich modular entwickelnden Architektur der Künstlerin Valentina Karga und einem Diskursprogramm begleitet.

Ein Projekt von und mit: Theatergruppe, Malgruppe, Kochgruppe und Doris Bonkowski, Carla Maria vom Hoff, Imrie Shashivari, Karin Oesten und Franziska Rutz (frauen BUNT e.V.); Künstler_innen der Geyso20 und Nina Roskamp (Geyso20); Angela Plentz (Das FamS Büro) und Karin und Thomas Mrozek (BEI HEDWIG Kindertagespflege); Valentina Karga (Künstlerin, HFBK Hamburg); Fiona McGovern (Universität Hildesheim); Mona Jas (Weißensee Kunsthochschule Berlin); Kurs IGS Franzsches Feld und Dennis Graef (IGS Franzsches Feld); Kurs Martino-Katharineum und Tina Lucht (Martino-Katharineum); den Mitgliedern des Kunstverein Braunschweig e.V.; Kathrin Bonhardt, Carlotta Drinkewitz, Carolin Knüpper, Melina Magiroglou und Lea Maria Manthei (Kunstvermittlung, Kunstverein Braunschweig); Nele Kaczmarek (Konzept, Kunstverein Braunschweig); Tess Robin und Till Terschüren (T022 Productions); Torben Laib und Till Terschüren (ShiShiBar). Rauminterventionen von Carolyn Lazard erleichtern die Zugänglichkeit zur Ausstellung.

Wir freuen uns auf Ihre Anregungen und Ideen unter: vermittlung@kunstvereinbraunschweig.de

Alle weiteren Infos zu den einzelnen Veranstaltungen sind hier zu finden:

https://kunstvereinbraunschweig.de/exhibitions/fokus-kunstvermittlung/