Teilnehmende: Mascha Damitz, Lea-Marie Eckhoff, Ana García Aranguren, Gaia Gradeneker, Mattis Grotehusmann, Selina Katja Hillebrand, Sarah-Isabel Francos Hohmann, Alina Homann, Daria Koehler, Gina Lang, Ben Leven, Raúl Ordóñez Torrado, Xiana Santiago Couce, Anne Schmidt, Maya Steudter, Anastasia Tonkha, Sirith-Elen Unser

Dozierende: Nora Brünger (Künstlerische Leitung, Kunstverein Hildesheim) und Fiona McGovern

Konzept und Aufgabenstellung

Gegenstand der Übung „Kunst in Quarantäne“ war die praktische Annäherung an Aspekte und Bedingungen digitaler Kunstvermittlung angesichts des gegenwärtigen Szenarios. Die Übung begann mit einem Ausloten des eigenen Verhältnisses zum Raum (Zimmer, Wohnung, Stadtraum und darüber hinaus) und dem Austesten der Möglichkeiten künstlerischer Praxis angesichts des im Zuge der Corona-Pandemie verhängten Lockdowns. Das situationische Dérive, Mail Art und tasked-based Performances boten hierbei hilfreiche Beispiele aus der jüngeren Kunstgeschichte. Im weiteren Verlauf der Übung wurden diverse, unter Covid-19 neu entstandene sowie bereits seit längerem etablierte digitale Vermittlungsformate ausprobiert und sich mit der konkreten Situation des Hildesheimer Kunstvereins auseinandergesetzt. Wie kann eine Kunstinstitution wie diese angemessen auf die aktuelle Lage reagieren? Und was für Maßnahmen und Angebote sind auch jenseits des Lockdowns sinnvoll in Hinblick auf eine nachhaltige und vielen zugängige Kunstvermittlung?

Diesen Fragen wurde zum Teil gemeinsam mit ,Expert*innen‘ aus der Praxis nachgegangen, die zu einzelnen Sitzungen eingeladen waren: Das Künstler*innenkollektiv Band, das aus der Atelierzeit im Kunstverein Hildesheim berichten konnte, die Kunstvermittler*innen Soppa & Bleck, die sich schon vor der Pandemie auf digitale Kunstvermittlung fokussiert haben und sich u.a. per telegram-Chat zuschalteten, sowie Claudia Roßkopf, deren Forschung sich mit Kunstmuseen als Akteure der Kulturellen Bildung im digitalen Raum beschäftigt. Damit zielte „Kunst in Quarantäne“ auch auf eine Reflexion darüber ab, wie und in welcher Form wir unter den gegebenen Umständen eigentlich arbeiten können und wollen.

Parallel zur Übung fand ein gleichnamiges Seminar statt, das die Möglichkeit der schriftlichen Auseinandersetzung mit dem Thema und theoretische Bezugspunkte für die Praxis bot.

Einige Studierende haben eine Ausstellung organisiert, zu der von anderen Studierenden verschiedene Vermittlungsformate entwickelt wurden:

Ausstellung „Cuarentena1851“

von Ana García Aranguren, Raúl Ordóñez Torrado und Xiana Santiago Couce

14. bis 16. Juli, jeden Tag von 17 Uhr bis 21.30 Uhr

im Kunstraum 53 in der Ottostraße 7 in 31137 Hildesheim

Ausstellungstext

Dokumentation der Ausstellung

@cuarentena1851

Workshop to go

von Gina Lang und Selina Hillebrand

Anlässlich der studentischen Ausstellung „Cuarentena1851“ im Kunstraum 53 in Hildesheim entwickelten Gina Lang und Selina Hillebrand einen Workshop to go, den Besuchende der Ausstellung mitnehmen und in den eigenen vier Wänden durchführen können. Der Workshop soll die Teilnehmenden dazu anregen, während der Corona-Pandemie kreativ zu werden und die täglichen Erfahrungen und Eindrücke – von Maskenpflicht in den Öffis und im Supermarkt bis hin zu Sorgen und Ängste über neueste Berichterstattungen – in einer Collage zum Ausdruck zu bringen. Unter dem Hashtag #cuarentena1851 können die eigenen Werke geteilt werden. 

Workshoptext Deutsch

Workshoptext English

Filmprojekt zur Ausstellung „Cuarentena1851“

von Mattis Grotehusmann

Ich möchte mein finales Projekt der Ausstellung „Cuarentena 1851“ von Raúl, Xiana und Ana widmen. Genauer gesagt drehe ich einen Film über ihre Kunst, sie als Personen und ihre Zeit während der Quarantäne. Dazu habe ich Interviews mit ihnen geführt und werde noch Interviews führen, außerdem dokumentiere ich die Ausstellung. Der Film soll nicht besonders lang sein, zwischen zehn und zwanzig Minuten.
In den Interviews haben wir bisher eine relativ lockere Gesprächsführung gehabt, geredet wurde über unterschiedliche Themen, nicht nur explizit über die Ausstellung. Aufgrund von anderweitigem Unistress bin ich leider noch nicht dazu gekommen, das Material zu schneiden und bin auch davon überzeugt, dass sich ein fertiger Film erst über die nächsten Wochen herstellen lässt. Den fertigen Film werde ich dann vielleicht auf vimeo hochladen, sofern mir Raúl, Xiana und Ana ihr Einverständnis dafür geben. Da ich bislang nur kleine Filmchen zusammengeschnitten habe, wird es auch eine Herausforderung für mich, das Material gut zusammenzuschneiden.
Auf das Vermittlungsformat Film bin ich auf der einen Seite durch den Kurzfilm, den wir von der Ausstellung **ebenso ebenda im Kunstverein Hildesheim drehen sollten, aufmerksam geworden, auf der anderen Seite durch ein Interview, das ich vor einigen Semestern im Rahmen eines anderen Kurses gemacht habe. Interviews empfinde ich als ein sehr angenehmes Format, welches sich in meinen Augen auch zum wiederholten Ansehen/ Anhören eignet. Die Ausstellung von Xiana, Ana und Raúl bot da eine gute Grundlage für meine Idee.

Hier das Ergebnis:

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https://www.youtube.com/watch?v=uM5IYxhdCSk

XIM I

Manche Studierende haben im Rahmen der Übung Vermittlungskonzepte für die beiden Ausstellungen des Kunstvereins Hildesheim entwickelt, die im Frühjahr und Sommer zu sehen (gewesen) sind: **ebenso ebenda von Constanze Böhm, Sabine Müller, Maximilian Neumann und David Schomberg sowie Bahala Ka [What do I know?] von Lizza May David

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Mitmachkatalog „und so weiter“ zur Ausstellung **ebenso ebenda

von Sarah-Isabel Francos Hohmann und Daria Koehler

Der Mitmachkatalog „und so weiter“ versteht sich als Einladung, die Ausstellung **ebenso ebenda außerhalb des Hildesheimer Kunstvereins fortzuführen und mit den Ideen der Rezipierenden weiterzudenken.

Der Katalog beinhaltet verschiedene Ausstellungsansichten, denen weiße Kästen gegenüberstehen, die die Partizipierenden in der eigenen Bearbeitung interdisziplinär füllen können. Im Anschluss an seine Bearbeitung eröffnet der Mitmachkatalog die Option der Rücksendung. Aus den Einsendungen entsteht parallel eine, von den Besucher*innen generierte, digital über Instagram geteilte Ausstellung, die die Gesamtinstallation der Künstler*innen fragmentarisch weiterführt.

Konzept

Mitmachkatalog blanco

Mitmachkatalog mitgemacht

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Padlet zur Ausstellung Bahala Ka [What do I know?] von Lizza May David

von Anne Schmidt, Mascha Damitz, Ben Leven und Lea-Marie Eckhoff

Bis zum 9. August ist im Kehrwiederturm die Einzelausstellung „Bahala Ka [What do I know?]“ von Lizza May David zu sehen. Was aber, wenn du gerade nicht in Hildesheim bist und keine Möglichkeit hast, sie selbst zu besuchen?

Genau dafür haben wir ein Vermittlungskonzept entwickelt: Ein Padlet.

Padlet ist eine Art digitale Pinnwand. Auf unserer Pinnwand findest du nicht nur Fotos und Videos der Ausstellung, sondern auch Ausschnitte aus einem Interview mit der Künstlerin Lizza May David.

Die Ausstellung, die vor Ort im Kehrwiederturm entstanden ist, ist stark von dessen räumlichen Gegebenheiten beeinflusst. Besonders vom Wind, der um und durch den Turm weht. Darum haben wir unser Padlet nach Lizza May Davids Skizze der Luftzirkulation im Kehrwiederturm aufgebaut.

Ihr könnt den sachten Linien folgen, die euch wie der Wind durch die Ausstellung tragen oder einfach euren eigenen Weg gehen. Im Padlet könnt ihr weit von oben nach unten sowie weit nach rechts scrollen – nur auf der linken Seite ist das Scrollen begrenzt.

Unten findet ihr – wie im Kehrwiederturm selbst – ein Gästebuch, hinterlasst uns gerne eine Nachricht, wir freuen uns!

Lasst euch treiben, viel Spaß beim Entdecken!

Ein weiteres Projekt hat den Text „Migration, globale Kunstgeschichte und die Chance des Digitalen“ von Burcu Dogramaci als Ausgangspunkt genommen:

Mapping Art History

von Gaia Gradeneker und Alina Homann

Das Projekt „Mapping Art History“ befasste sich mit den neuen Möglichkeiten der Darstellung von kunstgeschichtlichen Narrativen und Darstellungsweisen durch digitale Formate. Dabei standen transkulturelle Bewegungen in der Kunstgeschichte im Vordergrund, vor allem solche, die unfreiwillig im Zusammenhang mit Raubkunst geschahen.

Die Umsetzung einer solchen Idee gestaltete sich allerdings auch bei der Begrenzung auf nur einen Kunstraub äußerst schwierig, da die Zusammenhänge zwischen geraubter Kunst und der im globalen Norden davon inspierierten Kunst häufig nur schwer nachzuweisen sind.

Aus diesem Grund ist an dieser Stelle vorerst lediglich das Konzept zum Projekt zu sehen.

Konzept Mapping Art History

Ein weiterer Beitrag folgt in Kürze.