Foto: Gerhard Richter, Bahnhof (Hannover), 1967, Jahresgabe im Kunstverein Hannover, 1969

Archivar:in im Kunstverein Hannover für 2 Jahre befristet, ggf. Verlängerung möglich

Für das Forschungs- und Vermittlungsvorhaben „Archiv Kunstverein Hannover – 2023 ff. Vergangenheit, Präsens und Präsenz: das lebendige Archiv“ sucht der Kunstverein Hannover e. V. zum nächstmöglichen Zeitpunkt, idealerweise ab Ende 2023 für mindestens 24 Monate eine:n Archivar:in.

Das Projekt ist maßgeblich durch Pro*Niedersachsen – Kulturelles Erbe – Forschung und Vermittlung in ganz Niedersachsen seitens des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur gefördert und eine Kollaboration mit der Hochschule Hannover und der Universität Hildesheim.

Über den Kunstverein Hannover

Der Kunstverein Hannover wurde 1832 gegründet und ist einer der ältesten und renommiertesten Kunstvereine im deutschsprachigen Gebiet. Er ist seit seiner Gründung der Förderung und Vermittlung der Kunst verpflichtet. Seit den 1960er Jahren hat er sich zunehmend international ausgerichtet und weltweit renommierte Künstler:innen gezeigt. Unter der neuen Direktion von Christoph Platz-Gallus fächert der Kunstverein breitere globale Themen auf und reflektiert die eigene Institutionsgeschichte.

Archivarbeit am Kunstverein Hannover

Im Rahmen der annähernd zweihundertjährigen Ausstellungspraxis des Vereins sind unterschiedlichste Archivmaterialien zusammengekommen. Das betrifft sowohl den Bereich der Jahresgaben und Publikationen als auch Briefwechsel, Artikel, Dokumente und Akten. Die unterschiedlichen Archivalien sind derzeit auf zwei interne und ein externes Lager aufgeteilt, viele Materialien sind verstreut und weitgehend unerschlossen. Die Ressourcen des Vereins haben bisher eine systematische Erschließung und Organisation des Archivmaterials nicht möglich gemacht. Ein großer Teil niedersächsischer Kunstgeschichte und deren internationale Bedeutung ist dadurch nicht erfasst.

Mit dem Fachwissen der Hochschule Hannover und der Universität Hildesheim möchte der Kunstverein Hannover das institutionelle Standbein in Hannover und Region stärken und die Strahlkraft auf der Basis seiner fast zweihundertjährigen Geschichte ausbauen. Kurzum: Das ‚schlafende‘ Archiv des Kunstvereins soll – professionell betreut – ‚gehoben‘ und lebendig werden, der öffentliche Zugang erreicht, eine nachhaltige Struktur angelegt, und Vermittlungsprojekte sollen angebunden werden.

Die Tätigkeit

Im Fokus stehen die Sichtung, (Neu-)Ordnung und (Klassifikation), Verzeichnung, archivgerechte Lagerung (Reinigung, Entmetallisierung, Verpackung) und schließlich die teilweise Digitalisierung des Bestandes. Zentral ist hier die Erarbeitung eines digitalen Findbuchs (ggf. webbasierte Archivdatenbank), das erfasst, was vorhanden ist und aus dem sich auch Lücken identifizieren und schließen lassen.

Anschlussprojekte zu Oral History, Anekdoten und Erzählungen

Mit den entstehenden Erschließungsinformationen soll 2024 bereits vermittlerisch gearbeitet werden. Es sollen auch Projekte einbezogen werden, die den Bestand erweitern: Oral History und Zeitzeugenschaft spielen hier die zentrale Rolle. Neben der Möglichkeit, durch Einbindung der Mitglieder, besonders der langjährigen Mitglieder, weiteres Archivmaterial zu erhalten und zu kontextualisieren, ist es möglich, Erinnerungsfelder auch programmatisch einzubinden. Hier sollen Projekte ansetzen, die die institutionelle Veränderung nachzeichnen, verborgene Kunstgeschichte aufdecken und Prozesse spiegeln, die bisher undokumentiert waren.

Aufgaben

Im Zentrum der archivarischen Tätigkeiten steht die Erarbeitung eines digitalen Findbuchs sowie weiterer Findmittel für den Überblick über den gegenwärtigen Archivbestand und die jeweiligen Ablageorte.
Die Tätigkeit umfasst im Einzelnen:

● Erschließung vorhandener Archivalien und ggf. Übernahme und Erschließung weiterer Unterlagen in Kooperation mit dem Team des Kunstvereins Hannover, Prof. Dr. Klaus Gantert von der Hochschule Hannover und dem Institut für Bildende Kunst und Kunstwissenschaft der Universität Hildesheim

● Entwicklung eines analogen Ablagesystems

● Entwicklung eines digitalen Datensystems in Kooperation mit Expert:innen der Hochschule Hannover

● Co-Entwicklung von Projektansätzen zu Oral History: bspw. Mitglieder und ehemalige Akteur:innen des Kunstvereins befragen (Schaffen neuer historischer Quellen) und etwaige privat vorhandene Materialien sammeln und einbinden

● Input für vermittlerische Ansätze in Kooperation mit Carolin Knüpper, Bildung und Outreach am Kunstverein Hannover, und Prof. Dr. Fiona McGovern von der Universität Hildesheim

Was wir bieten:

● Mitarbeit an einem innovativen Projekt, als Gründungs- und Meilenstein für ein anderes Bewusstsein über die Vergangenheit von Kunst und die eigene Institutions- und Kunstgeschichte

● Fachliche Unterstützung durch die Hochschule Hannover (Bibliothekswissenschaft mit dem Schwerpunkt Informationssysteme der Fakultät III (Medien, Information und Design)) von Beginn an

● Kooperation mit der Universität Hildesheim (Institut für Bildende Kunst und Kunstwissenschaft am Fachbereich 2 Kulturwissenschaften & Ästhetische Kommunikation)

● Flexible Arbeitszeiten orientiert am Gleitzeitmodell

● Vergütung angelehnt an TV-L, bis zu E 13 für eine Teilzeitstelle (60 %)

Voraussetzungen:

● mind. Bachelor-Abschluss in den Bereichen Informationsmanagement, Bibliothekswesen, Archivwissenschaft, Archivarbeit o. ä.

● Interesse an Kunstgeschichte

● Hohe Eigeninitiative und selbstverantwortliches Arbeiten

● Interesse daran, den Arbeitsplatz und die Tätigkeiten in Absprache mit externen Expert:innen und dem Team des Kunstvereins selbstständig zu organisieren und zu gestalten


Eine Bewerbung kann ohne Foto bis zum 30.11.2023 an mail@kunstverein-hannover.de eingereicht werden.

Website des Kunstvereins: https://www.kunstverein-hannover.de/de/ueber-uns/1673-stellenausschreibungen