Ethiken des Kuratierens
Internationales Symposium, Stiftung Universität Hildesheim
31. Januar – 2. Februar 2020
Organisation: Johannes Ismaiel-Wendt und Fiona McGovern
in Zusammenarbeit mit Nora Brünger, Nadiah Riebensahm und Studierenden des Seminars „Ethiken des Kuratierens“ an der Universität Hildesheim
In den aktuellen Diskussionen um das Kuratieren sind ethische Aspekte allgegenwärtig. Sie spielen im Zusammenhang mit der vom International Council of Museums vorgeschlagenen Neudefinition des Museums eine ebenso zentrale Rolle wie mit dem Kuratieren von Großausstellungen durch nicht-westliche Kollektive oder dem von Bénédicte Savoy und Felwine Saar 2018 im Auftrag des französischen Staates verfassten Restitutionsbericht. Wie sieht ein angemessener Umgang mit den auch hierzulande lauter werdenden Forderungen aus, nicht rechtmäßig erworbene Museumsstücke an ihre Ursprungsländer bzw. -kulturen zurück zu geben? Wo verlaufen ethische Grenzen dessen, was von wem in Ausstellungen gezeigt oder digitalisiert für alle zugänglich gemacht werden kann? In welchem Verhältnis stehen heute kuratorischer Aktivismus bzw. Kuratieren im „off space“ und in etablierten, öffentlich geförderten Kulturinstitutionen? Welche Rolle spielen Aspekte von Sorge und Nachhaltigkeit in aktuellen kuratorischen Ansätzen? Und wer trägt Verantwortung?
Das Symposium versucht diese Fragen unter der Überschrift „Ethiken des Kuratierens“ durch Beiträge aus unterschiedlichen Perspektiven zu bündeln und sucht nach möglichen Antworten.
Internationale Gäste und Akteur*innen aus Feldern der Wissenschaft, Bildenden Kunst, Musik, Museumswesen und politisch-sozialen Bewegung erörtern und diskutieren kritisch Fragen der Ethik in Bezug auf kuratorische Entscheidungsprozesse und Ausstellungspraxen aus interdisziplinärer, theoretischer, praktischer sowie künstlerischer Perspektive – teils durch direkte Anwendung. In Vorträgen, Diskussionsrunden, Filmscreenings, Workshops werden folgende Themen bearbeitet: „Codes of Ethics and Structural Exclusions“, „To Restitute, to Decolonize, to Mediate“, „Curating Sound“, „Ethics of The Visible and Displayable“ und „Caring, Curating and Sustainability“.
Beteiligt sind: Golschan Ahmad Haschemi, Ulrike Bergermann, Eva Birkenstock, Dagmar Brunow, Diversity Arts Culture Berlin, Michael Fuhr und Matthias Lewy, Ayşe Güleç Agnieszka Habraschka, Fatima Hellberg, Claudia Höhl, Banafshe Hourmazdi, Vika Kirchenbauer, Elke Krasny, Kanzlei Laaser, lab.Bode, Nora Landkammer, Elisa Liepsch und Julian Warner, Michael Loebenstein, Olle Lundin, Carla J. Maier, Pedro Oliveira, Sophia Prinz, ruangrupa, Aurora Rodonò und Nanette Snoep, Mona Schieren, Andi Schoon, Nora Sternfeld, The Canine Condition, Workshop Team Ipek Burçak, Isabel Paehr, Johanna Schaffer, nicole voec und Cilian Woywod und viele mehr.